Montag, 31. Oktober 2016

Virtuelle Konferenz: Ihr Weg in die Industrie 4.0

Donnerstag, 10. November 2016,
09:30 - 17:00 Uhr

Die digitale Transformation hat längst Einzug in die klassische Produktion gehalten, Schlagworte wie „Industrie 4.0“ sind in aller Munde. Doch was bedeutet das für Sie und wie können Sie sich für die Zukunft der Produktion bestmöglich vorbereiten und aufstellen? Erfahren Sie im Rahmen der virtuellen Konferenz, wie Sie Ihre Produktion sowie Ihre Produkte selbst digitalisieren sowie durch Lösungen wie beispielsweise Vorausschauende Wartung / Predictive Maintenance oder Real Time Monitoring effizienter gestalten und optimieren können. Um Ihnen einen bestmöglichen Überblick über die vielfältigen Herangehensweisen sowie Inspirationsansätze für Ihren individuellen Weg in die Industrie 4.0 zu geben, zeigen Ihnen verschiedene Partner von Microsoft konkrete Beispiele aus der Praxis ihrer Kunden, von der Idee über die strategische Planung bis hin zur konkreten Umsetzung. Während der Konferenz haben Sie live die Möglichkeit, Fragen im Chat an die Experten zu richten - und das einfach und bequem von zuhause oder an Ihrem Schreibtisch.
Virtuelle Konferenz: Ihr Weg in die Industrie 4.0 Von der klassischen Produktion zur digitalen Transformation
Donnerstag, 10.11.2016
UhrzeitSession 
09:30 - 10:00 UhrGrußworte und Einführung zur Virtuellen Konferenz
Sabine Bendiek, Vorsitzende der Geschäftsführung der Microsoft Deutschland GmbH

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Sonntag, 23. Oktober 2016

Krebsinformationstag in Hildesheim 22.10.2016

Ein interessanter Auftrag wurde am 22.10.2016 in Hildesheim begonnen.

Der Krebsinformationstag in Hildesheim sollte mit der Videocam begleitet werden, aus dem aufgezeichneten Material sollen anschliessend verschiedene Videofilme für das Internet produziert werden.



Die Veranstaltung begann um 10 Uhr morgens,  in drei Räumen fanden jeweils mehrere Vortragsveranstaltungen statt, in der Hotelhalle präsentierten sich verschiedene Anbieter mit Ihren Angeboten, angefangen von der Niedersächsischen Krebsgesellschaft über verschiedene Pharmakonzerne bis hin zu regionalen Selbsthilfegruppen zum Thema Krebs.



Zu Beginn der Veranstaltung trat Oli aus Hagen auf und präsentierte die Ergebnisse seiner Deutschlandtour. Er hatte nach einer Krebserkrankung mit dem Fahrradfahren begonnen und festgestellt, dass ihm das gesundheitlich gut tat. Er hatte 2016 mehr als 5000 km mit dem Fahrrad zuückgelegt und dabei mehr als 11000 EURO für den guten Zweck gesammelt.

Der zweite Vortrag kam von Prof. Baumann von der Deutschen Sporthochschule in Berlin.
Dann wurden folgende weitere Vorträge angeboten:
Hautkrebs, Lungenkrebs, Tumore der Frau, Chronische Krebserkrankungen, Urologische Tumore, Tumore des Verdauungstaktes,


Mit allen Referenten sollten kurze Interviews aufgezeichnet werden.

Viel Arbeit für einen Tag !








Das aufgezeichnete Filmmaterial ging anschliessend in die Postproduktion.

Hier wird es zur Zeit nachbearbeitet, mit Vorspann, Nachspann, teilweise mit Untertiteln versehen, vertont.



R.Göddemeyer

Samstag, 15. Oktober 2016

Werbung mit dem Tatort - Kommissar

Als Gewerbetreibender hat man es nicht leicht, man muss in der heutigen Zeit schon einiges tun, um die Kundschaft anzulocken.

Aber darf man auch alles, was technisch möglich ist ?

Zum Beispiel in Internetseiten die Fotos bekannter Menschen einkopieren ?

Ein Gewerbetreibender türkischer Herkunft aus Hamm,  im Vertriebsbereich für Energie und Telefontarife tätig, der wohl zusätzlich kurzfristig auch ziemlich erfolglos auch im Kredtitvermittlungsgeschäft tätig war, kam auf die Idee seine Internetvideos zur Bewerbung von Krediten ohne Schufa bei Youtube mit dem Foto eines bekannten Kommissars aus dem deutschen Fernsehen aufzupeppen.

Mit dem Foto des Tatort - Kommissars in diesem Youtubekanal wurden die einzelnen Videos aufgemotzt.

Einzelne dieser Videos hatten auch mehr als 5000 Aufrufe zu verzeichnen.

Ob das dem deutschen Schauspieler, der die Tatort Figur darstellt, wohl gefällt ?

Oder ist jetzt längst die SOKO Bildermissbrauch gebildet und man ist dem verantwortlichen Bilderdieb strafrechtlich auf der Spur ?

Unserer Kenntnis nach wurde die PR - Agentur des Schauspielers eingeschaltet, die die erforderlichen Schritte einleitet.

Wir haben die Sache im Auge und werden weiter berichten.

Donnerstag, 6. Oktober 2016

Alzheimer und Demenz


Betreuter Urlaub für Alzheimerpatienten und ihre Angehörigen


Es gibt heute in der Bundesrepublik Deutschland mehr als 1 Million Demenzkranke. Der weitaus größte Teil der Betroffen, etwa 75 Prozent, wird zu Hause von ihren Angehörigen gepflegt. Obwohl bekannt ist, dass der Besuch einer Angehörigengruppe die pflegenden Angehörigen entlastet und unterstützt, besuchen nur etwa 1 Prozent der pflegenden Angehörigen eine Angehörigengruppe.


Pflegende Angehörige haben häufig einen Mangel an Erholung und brauchen deshalb dringend auch einmal Urlaub. Wer alleine verreisen möchte, kann die Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen. Die Betroffenen werden dann für die Urlaubszeit des Angehörigen in einem Alten- oder Pflegeheim betreut. Finanzielle Unterstützung für maximal 4 Wochen gibt es von den Pflegekassen.


Viele Angehörige aber wollen ihre Lieben auch im Urlaub gerne an ihrer Seite haben. Dann aber brauchen sie Unterstützung und Hilfe. Dafür gibt es spezielle Angebote des betreuten Urlaubs. Es existieren Ferienhäuser, Reiseveranstalter mit speziellen Angeboten, Pflegeheime mit individuellen Möglichkeiten und eine Vielzahl von Häusern, die unterstützt von Krankenkassen und Alzheimer-Gesellschaften betreuten Urlaub für Angehörige und Kranke anbieten.

Redaktion Patienten-Scout

Freitag, 16. September 2016

AGape Förderpreis 2016

Agape Foerderverein LogoAGape e.V. verleiht jedes Jahr einen Förderpreis. Damit zeichnet der Verein ein innovatives, in der Praxis umgesetztes, alltagsrelevantes kommunales Projekt aus den Bereichen Alter(n)smedizin / Gerontologie / Altenhilfe aus – also z.B. zu den Themen Gesundheitsförderung, Prävention,Rehabilitation oder Pflege. Bewerben können sich Einzelpersonen, aber auch Teams und Institutionen. Der Preis ist mit 2.000 € dotiert.
Für die Verleihung des Preises gelten folgende Richtlinien:
Einreichfrist:
10. November 2016
Einreichort und Ansprechpartner für eventuelle Nachfragen:
Förderverein AGape e.V.
Sekretariat Medizinische Klinik II
Asklepios Paulinen Klinik
persönlich z. Hd. Herrn Dr. W. Knauf
Geisenheimer Straße 10
65197 Wiesbaden
Einreichunterlagen
1. Formloses Bewerbungsschreiben
2. Projektbeschreibung (zusammen max 3 DIN A4 Seiten):
  • Projektziel
  • Projektergebnisse
  • Diskussion
  • Zusammenfassung
3. Lebenslauf (1 DIN A4 Seite)
4. Erklärung zur eigenständigen Erstellung
Preisverleihung
Die Preisverleihung findet im Rahmen des Wiesbadener Geriatrie Kolloquiums am 26. November 2016 statt.

Schiffbauer-Förderpreis für Dr. med. Dhayana E. Dallmeier

Preisverleihung Schiffbauer Foerderpreis 2016(15.09.2016) Für ihre Forschungsarbeit „Sex-specific associations of established and emerging cardiac biomarkers with all-cause mortality in older adults: the ActiFE study“ wurde am Samstag im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Jahreskongresses der DGG und der DGGG Frau Dr. Dhayana E. Dallmeier mit dem Förderpreis der Rolf-und-Hubertine-Schiffbauer-Stiftung ausgezeichnet. Der Preis ist mit 2500 Euro dotiert und würdigt herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Geriatrie, die in deutscher oder englischer Sprache publiziert wurden. Strahlend nahm die Preisträgerin ihre Glückwünsche, Urkunde und einen Strauß Blumen entgegen.
Biomarkernachweis und Mortalität bei Frauen deutlicher ausgeprägt
Inhalt der Forschungsarbeit ist der geschlechtsspezifische Unterschied kardiovaskulärer Biomarker bis ins hohe Alter. Um diese Zusammenhänge besser zu verstehen, wurden die Daten der Alterskohorte ActiFE-Ulm genutzt. Hierbei konnte unter anderem gezeigt werden, dass die Werte kardialer Biomarker und die Mortalität geschlechtsspezifische Besonderheiten aufweisen und zukünftig alters- und geschlechtsspezifische Cut-off-Werte einzufordern sind. „Frau Dr. Dallmeier hat bereits zahlreiche Publikationen zu diesem Thema veröffentlicht und ist sehr engagiert in der ActiFE Study Group“, erläuterte DGG-Präsident Prof. Jürgen M. Bauer die Entscheidung der Jury. „Die Arbeit ist eine interdisziplinäre Forschungsleistung auf den Gebieten der Geriatrie, Kardiologie und Epidemiologie.”
Frau Dr. Dallmeier ist seit 2015 Leiterin der Forschungsabteilung bei Professor Michael Denkinger am Geriatrischen Zentrum in Ulm. Hier forscht sie in einem interdisziplinären Team. Gebürtig aus Venezuela, kam Dallmeier 1992 nach Deutschland und war vorher lange an der Boston University School of Public Health in Boston, USA tätig.
Zum Nachlesen:
Dallmeier D, Denkinger M, Peter R, Rapp K, Jaffe AS, Koenig W, Rothenbacher D; ActiFE Study Group. “Sex-specific associations of established and emerging cardiac biomarkers with all-cause mortality in older adults: the ActiFE study.” Clin Chem. 2015 Feb;61(2):389-99

Professor Agnes Flöel mit Schiffbauer-Ehrenpreis ausgezeichnet

Preisverleihung Schiffbauer Ehrenpreis 2016(15.09.2016) Der Ehrenpreis der Rolf-und-Hubertine-Schiffbauer-Stiftung ging in diesem Jahr an Professor Dr. med. Agnes Flöel von der Charité Universitätsmedizin Berlin. Hier erforscht Flöel im Exzellenzcluster NeuroCure Clinical Research, wie Hirnstimulation z. B. bei Schlaganfallpatienten zur Verbesserung der Lernleistung eingesetzt werden kann. „Ihre Arbeiten ‚Transcranial direct current stimulation in mild cognitive impairment: Behavioral effects and neural mechanisms’ sowie ‘Electrical stimulation of the motor cortex enhances treatment outcome in post-stroke aphasia’ gehören inhaltlich zusammen und wurden von der Jury im gemeinsamen Kontext bewertet und ausgezeichnet”, erläuterte Past-President PD Dr. Rupert Püllen in der Abschlussveranstaltung des gemeinsamen Jahreskongresses von DGG und DGGG am Samstag. „Diese Leistung verdient unseren größten Respekt. Herzlichen Glückwunsch!“

Kognitives Training bei älteren Menschen mit Gedächtnisstörungen
Die Forschungsidee von Professor Flöel und Kollegen beruht auf der Möglichkeit, transkranielle Gleichstromsimulation einzusetzen, um kognitive Funktionen beim Menschen zu verbessern. In der klinischen Studie wurde diese Möglichkeit eingesetzt, um die Effekte von kognitivem Training bei älteren Menschen mit Gedächtnisstörungen zu verbessern. Positive Effekte konnten sowohl bei der Alzheimer-Erkrankung als auch bei Menschen mit schlaganfall-bedingten Sprachstörungen gemessen werden. So eröffnen sich in der nicht-invasiven Hirnstimulation spannende Perspektiven um kognitive Funktionen und Einschränkungen nach Schlaganfällen zu verbessern.
Frau Professor Agnes Flöel leitet im Exzellenzcluster die Gruppe Kognitive Neurologie und hat bereits zahlreiche Publikationen in den Forschungsschwerpunkten Neurodegenerative Pathologien und Neurorehabilitation veröffentlicht. Vor Ihrem Umzug nach Berlin war sie am Universitätsklinikum Münster tätig sowie Research Fellow am National Institute of Neurological Disorders and Stroke in Bethesda, USA.
Der Schiffbauerpreis – jährliche Auszeichnung herausragender Forschungsarbeit
Der Schiffbauerpreis der Rolf-und-Hubertine-Schiffbauer-Stiftung wird von der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) jährlich ausgelobt. Vergeben wird ein Ehrenpreis, dotiert mit 5.000 Euro und ein Förderpreis, dotiert mit 2.500 Euro. Prämiert werden herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Geriatrie, die in deutscher oder englischer Sprache publiziert wurden.
Zum Nachlesen:
Meinzer M, Lindenberg R, Phan MT, Ulm L, Volk C, Flöel A. „Transcranial direct current stimulation in mild cognitive impairment: Behavioral effects and neural mechanisms.” Alzheimers Dement. 2015 Sep;11(9):1032-40
Meinzer M, Darkow R, Lindenberg R, Flöel A. „Electrical stimulation of the motor cortex enhances treatment outcome in post-stroke aphasia.” Brain. 2016 Apr;139(Pt 4):1152-63

PM: Gewalt gegen ältere Menschen: Pflegeteams können Opfer schützen

Dr. Mark S. LachsProf. Dr. Susanne Zank(01.09.2016) Es ist eines der letzten großen Tabuthemen in der Öffentlichkeit: Gewalt gegen ältere, pflegebedürftige Menschen. Schläge, Beleidigungen oder auch finanzielle Ausbeutung finden im engsten Kreis statt. In der Familie zu Hause, in Pflegeheimen oder auch in Kliniken. Nur kaum einer redet drüber. Dabei gibt es Strategien zur Hilfe. Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und die Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG) wollen deshalb aufklären. Wie können Misshandlungen erkannt und vor allem vorgebeugt werden? Darüber sprechen in einem Doppelinterview Dr. Mark Lachs vom Weill Cornell Medical College in New York und Frau Prof. Dr. Susanne Zank von der Universität Köln.
Erhebungen zufolge berichtet jeder zehnte pflegebedürftig, alte Mensch in Deutschland von Übergriffen in seinem direkten Umfeld – wobei von einer großen Dunkelziffer auszugehen ist. Wieso ist dies so?
Prof. Dr. Susanne Zank: Es ist leider sehr, sehr schwer, verlässliche Daten über die Verbreitung zu erheben. Die Opfer schweigen aus Scham oder Angst. In der Familie sind sie psychologisch oder aus pflegerischen Gründen abhängig von den misshandelnden Familienmitgliedern. Wobei Misshandlung auch psychische Qual oder finanzielle Ausbeutung umfasst. Trotzdem haben die Opfer Angst, dass sie die Familie verlassen und in eine Institution ziehen müssten. Die Furcht vor einem Heim ist häufig so groß, dass die Opfer sich lieber schlecht behandeln lassen.
In der Pflege wiederum spielt Vernachlässigung eine große Rolle. So werden zum Beispiel Medikamente vorenthalten, Windeln selten gewechselt oder zu wenig Flüssigkeit angeboten. Da die Menschen sehr abhängig von den Pflegekräften sind, trauen sie sich manchmal nicht, sich zu beschweren. Selbst Angehörige, die unangemessenes oder gewalttätiges Verhalten der Pflegekräfte beobachten, schweigen mitunter aus Angst, dass sie den Pflegebedürftigen nicht wirklich schützen können. Und die Institutionen selber möchten natürlich nicht, dass entsprechendes Fehlverhalten publik wird.
Dr. Mark Lachs: Dass Fälle von Misshandlungen älterer Menschen so selten gemeldet werden, hat auch etwas damit zu tun, dass sie eher sozial isoliert sind als jüngere. Wenn ein Kind mit einer verdächtigen Verletzung in die Schule kommt, gibt es Lehrer und andere, die den Vorfall melden und notwendige Maßnahmen einleiten können. Alte Menschen – gerade jene, die in Rente sind – haben deutlich kleinere zwischenmenschliche Netzwerke, in denen Misshandlungen entdeckt werden können.
Wer sind die Täter?
Lachs: Anhand der wenigen Daten, die uns zur Problematik vorliegen, können wir feststellen, dass es sich bei den Tätern zumeist um die erwachsenen Kinder der Opfer oder auch um den Ehepartner handelt. Sie sind eher männlich, haben oder hatten in der Vergangenheit Probleme mit Medikamentenmissbrauch oder Drogen, leiden unter psychischen oder körperlichen Erkrankungen oder sind bereits mit der Polizei in Konflikt geraten. Zudem sind sie meistens sozial isoliert, arbeitslos oder in finanziellen Schwierigkeiten und leiden unter starkem Stress.
Immer wieder ist auch von Gewalt unter betagten Menschen zu hören, beispielsweise in Seniorenheimen. Woran liegt das? Und was lässt sich dagegen tun?
Lachs: Diese Art von Gewalt gegen ältere Menschen sehen wir in zunehmendem Maße, und wir müssen dem sehr viel Bedeutung beimessen. Nach unseren Erkenntnissen ist es wohl sehr viel wahrscheinlicher, in einem Seniorenheim Gewalt durch andere Bewohner zu erfahren als durch das Pflegepersonal. Dafür gibt es viele Gründe, aber ein bedeutender Faktor ist, dass in den Einrichtungen viele Patienten mit Demenz oder Verhaltensstörungen auf engstem Raum zusammenleben. Unsere Gruppe entwickelt und testet derzeit eine Interventionsstrategie, die Missbrauch zwischen den Bewohnern von Einrichtungen verhindern soll.
Zank: Menschen mit einer demenziellen Erkrankung missverstehen Verhaltensweisen von Mitbewohnern häufig auch als aggressives Verhalten oder Bedrohung. Hier können Pflegekräfte deeskalierend eingreifen. Wichtig ist vor allem die genaue Analyse des Geschehens: Was hat das aggressive Verhalten ausgelöst? Lässt sich ein Muster wiederkehrender Situationen erkennen? Und: Kann man diese zukünftig vermeiden?
Wie können die Opfer geschützt werden? Gibt es hierzu Strategien?
Lachs: Eine wichtige Strategie ist zunächst einmal die Erkennung von Missbrauch. Wir müssen erreichen, dass diejenigen, die in Kontakt mit älteren Erwachsenen kommen, auf Anzeichen von Missbrauch achten. Ärzte sind bisher in diesem Bereich noch nicht besonders involviert, obwohl sie manchmal die einzigen Personen sind, die außerhalb der Täter-Opfer-Beziehung Kontakt zum Missbrauchsopfer haben.
Ist ein Fall erst einmal bekannt, gibt es verschiedene Strategien, um gegen Missbrauch vorzugehen. Obwohl noch keine randomisierten kontrollierten Studien vorliegen, ist eine vielversprechende Strategie in den Vereinigten Staaten der Einsatz fachübergreifender Teams, in denen Spezialisten aus unterschiedlichen Gebieten (Medizin, Recht, Sozialarbeit, Wohnungswesen, Polizei) zusammenarbeiten und einen umfassenden Plan zum Schutz der Opfer erstellen. Ich glaube, dass sich diese Strategie auch sehr gut in vielen anderen Ländern und Gesellschaften anwenden lässt. Die Interventionsansätze sollten die gleichen sein.
Frau Professor Zank, welche politischen Weichenstellungen sind nötig, um Misshandlungen zu verhindern?
Zank: Für pflegebedürftige Menschen gelten die gleichen Rechte wie für alle anderen Menschen. Dennoch gibt es eine besondere Verantwortung von Staat und Gesellschaft, dass sie würdevoll und ohne Gefahr für Leben und Gesundheit versorgt werden. Allerdings bewegen wir uns rechtlich häufig in einer Grauzone.
Wir benötigen daher in Anlehnung an das Kinder- und Jugendhilferecht ein Altenhilferecht! Bei jedem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung findet eine Überprüfung statt – wesentliche Fragestellungen sind dabei, ob eine Kindeswohlgefährdung vorliegt und ob beziehungsweise welcher Handlungsbedarf besteht.
Die Möglichkeit, eine solche Überprüfung durchzusetzen, gibt es bei alten Menschen nicht. Nur bei Gefahr für Leib und Leben liegt ein sofortiger Handlungsbedarf vor, befreit Pflegedienste von der Schweigepflicht und ermöglicht polizeiliches Eingreifen. Das sollte sich ändern.
Was können Angehörige, Pflegende und Ärzte, aber auch ältere Patienten selbst tun, um sich zu schützen?
Lachs: Beim Umgang mit älteren Personen wachsam bleiben. Machen Sie sich mit den Anzeichen und Symptomen vertraut. Gehen Sie Partnerschaften mit Nichtregierungsorganisationen und anderen Institutionen in Ihrer Region ein, mit denen Sie gemeinsam Aufklärungsarbeit leisten und zusammenarbeiten können, um den Missbrauch von älteren Menschen zu verhindern.
Zank: In Institutionen: Gewalt nicht einfach hinnehmen! Stattdessen Ansprechen der Person, die sich falsch verhalten hat. Besprechung mit einer vertrauten Person wie der Bezugspflegekraft, Schicht- oder Heimleitung. Pflegende und Ärzte sollten durch Fortbildungen Sicherheit gewinnen in der Identifizierung von Misshandlung und Vernachlässigung. Zugleich sollten sie Interventionsmaßnahmen kennenlernen.
Angehörige und professionell Pflegende müssen auf Anzeichen von Überforderung, Erschöpfung, depressiven Symptomen bei sich achten und Hilfe annehmen. Das kann Beratung sein, die beispielsweise zur Nutzung von Entlastungsmöglichkeiten (Tagespflege, Urlaub, freiwillige Helfer, Selbsthilfegruppen) führt. In Institutionen sollte es Supervisionsangebote geben. Bei längerfristigen Belastungs- beziehungsweise Überforderungssituationen kann auch eine Psychotherapie indiziert sein.

Zu den Personen:
Dr. Mark S. Lachs ist Absolvent der New York University School of Medicine. Im Anschluss entschied er sich für ein zusätzliches Masterprogramm in Public Health an der renommierten Yale University. Dort war er dann auch einige Jahre als Assistant Professor of Medicine tätig, bevor er als Leiter der Geriatrie ans Cornell University Medical College wechselte. Seitdem bekleidet Mark S. Lachs zahlreiche Positionen im akademischen Bereich – er ist aber auch an vielen außeruniversitären Einrichtungen aktiv. Aktuell arbeitet Mark S. Lachs als Professor der Medizin am Weill Cornell Medical College. Er ist dort einer der Leiter der Abteilung für Geriatrie und Palliativmedizin. Daneben ist er Direktor des Bereichs Geriatrie für das New York Presbyterian Health Care System. Sein Interesse gilt dem Einsatz für ältere Menschen. Davon zeugen auch seine zahlreichen Publikationen, Lehraufträge und über 100 Gastvorträge, die sich mit der Vernachlässigung und Gewalt gegen ältere Menschen, ethischen Themen und der Finanzierung des Gesundheitswesens beschäftigen.
Prof. Dr. Susanne Zank studierte Psychologie an der TU Berlin und Vancouver/Canada und arbeitete u. a. als Psychologische Psychotherapeutin in der Gerontopsychiatrischen Tages- und Poliklinik der Universitätsklinik Berlin. Seit 2010 leitet Frau Prof. Zank den Lehrstuhl für Rehabilitationswissenschaftliche Gerontologie an der Universität Köln und ist Direktorin des Zentrums für Heilpädagogische Gerontologie.
Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Belastungs- und Interventionsforschung bei pflegenden Angehörigen von Demenzpatienten, Interventions- und Rehabilitationsforschung bei alten Menschen und die Evaluation ambulanter und stationärer Versorgung. Zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen entwickelte sie Erhebungsinstrumente zur Belastung pflegender Angehöriger und zum Screening von Depressionen, die sowohl in der Forschung als auch in der Praxis zur Qualitätssicherung einsetzbar sind. Ihr Team entwickelte ein Screeninginstrument zur Erfassung von Gewalt in der ambulanten Pflege und ein Fortbildungsprogramm für Pflegekräfte.
Dr. Mark Lachs wird seine Ergebnisse auf dem Jahreskongress der DGG und der DGGG vorstellen und gemeinsam mit den deutschen Kollegen diskutieren. Hierzu laden wir alle Vertreter der Presse bereits heute herzlich ein!
Dr. Mark Lachs wird seine Ergebnisse auf dem Jahreskongress der DGG und der DGGG vorstellen und gemeinsam mit den deutschen Kollegen diskutieren. Hierzu laden wir alle Vertreter der Presse bereits heute herzlich ein!

Jahreskongress der DGG (Deutsche Gesellschaft für Geriatrie) und der DGGG (Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie) in Stuttgart 7. bis 10. September 2016
Mark S. Lachs, New York
Keynote-Lecture: „Elder Abuse: Advances in Science and Service“
Freitag, 09.09.2016
09.45 – 10.30 Uhr Haus der Wirtschaft (König-Karl-Halle)